Dienstag | 27.02.2024 | 19:00 Uhr
Prof. Dr. Reiner Klemd, Erlangen

Seltene Erden, ein High-Tech-Rohstoff als politischer Sprengstoff: Lieferengpässe bei Hochtechnologiemetallen

HdW, Olbers-Saal
Zusammen mit der Universität Bremen

Seltene Erden sind Hochtechnologiemetalle – selten und hoch begehrt auf der ganzen Welt. Doch die meisten bisher bekannten und wirtschaftlich erschließbaren Vorkommen befinden sich in China, und werden dort auch zu weit über 90 Prozent raffiniert. Damit nimmt China eine beinahe Monopolstellung ein, und dominiert den internationalen Handel besonders mit schweren seltenen Erden (HREE).
Seltenerd-Metalle sind wegen ihrer lumineszierenden und reaktionsbeschleunigen Eigenschaften für die Produktion von hochtechnologischen- und fortschrittlichen Industrieprodukten unersetzlich. So werden sie zur Produktion von Permanentmagneten genutzt, die einen wesentlichen Bestandteil der modernen Elektronik von Fernsehgeräten, Smartphones, Notebooks, Düsenjets, Raketenlenksystemen, aber besonders auch von nachhaltigen, grünen Zukunftstechnologien wie Solar- und Windkraftanlagen, Elektromotoren und der Medizintechnik darstellen.
Da das Angebot der schweren seltenen Erden (und anderer Hochtechnologiemetalle) auf dem Weltmarkt zunehmend knapper wird, ist neben der Reduzierung und Substitution die Exploration und das Auffinden neuer Seltenerd-Lagerstätten außerhalb von China von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung besonders für die deutsche Volkswirtschaft.

Abbildung zeigt Reiner Klemd

Prof. Dr. Reiner Klemd, 1978 Grundstudium am Mineralogischen Institut der TU Braunschweig. 1982 Stipendium des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) für die University of the Witwatersrand (Johannesburg/ Südafrika. Dort Masterarbeit über die Geochemie und Petrologie der metamorphosierten Massivsulfidlagerstätte Matchless Mine (Namibia). 1987 Promotion an der University of Johannesburg (Südafrika) über das Grundgebirge des Witwatersrand Beckens. 1987 – 1989 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mineralogie der Universität Würzburg.1989 Assistent an der Universität Bremen. 1999 Professor für Erzpetrologie und Geochemie an der Universität Würzburg. 2007 Professor für Geochemie und Lagerstättenkunde an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Seit 2022 Senior Professor an der FAU.